Discussion:
Lehrer? Väter/Mütter? Tanten/Onkel?
e***@cacert.org
2017-12-25 21:15:48 UTC
Permalink
Diese Nachricht wendet sich an alle, die ausser zu CAcert auch irgend einen
Bezug zu Kindern im Alter von ca. 4-18 Jahren haben.

Die deutschsprachigen Kantone der Schweiz f=C3=BChren zur Zeit neue Lehrpl=
=C3=A4ne an
der Volksschule ein, welche untereinander stark koordiniert sind (sogenannt=
er
Lehrplan 21). Ich habe die CAcert evtl. betreffenden Stellen herausgesucht =
auf
der Seite https://wiki.cacert.org/Lehrplan21 eingestellt.

Nun suche ich alle m=C3=B6glichen neuen Ideen und Bez=C3=BCge zu bereits be=
stehendem,
wie man diese Vorgaben mit Hilfe von CAcert oder einem Dienst von CAcert in
den Unterricht einbauen k=C3=B6nnte.

Ich werde diese bei den jeweiligen "Kompetenzen" einbauen, aber auch auf der
Seite https://wiki.cacert.org/CAcertAtSchool/DE, wo sie unabh=C3=A4ngig vom=
Land
allen Schulen zur Verf=C3=BCgung stehen.

Ich denke, das ist eine grosse Chance f=C3=BCr uns, denn das Fach "Medien u=
nd
Informatik" ist neu und da kann noch niemand auf Bestehendes zur=C3=BCckgre=
ifen.
Ich freue mich auf alle Antworten, von einigen Stichworten hin bis zu ferti=
gen
Unterrichtsreihen ;-) -- sei es hier oder an mich direkt.

Freundliche Gr=C3=BCsse
Etienne Ruedin
Viktor Kuespert
2018-01-02 23:19:54 UTC
Permalink
Post by e***@cacert.org
Diese Nachricht wendet sich an alle, die ausser zu CAcert auch irgend einen
Bezug zu Kindern im Alter von ca. 4-18 Jahren haben.
Die deutschsprachigen Kantone der Schweiz fÌhren zur Zeit neue LehrplÀne an
der Volksschule ein, welche untereinander stark koordiniert sind (sogenannter
Lehrplan 21). Ich habe die CAcert evtl. betreffenden Stellen herausgesucht auf
der Seite https://wiki.cacert.org/Lehrplan21 eingestellt.
Nun suche ich alle möglichen neuen Ideen und BezÌge zu bereits bestehendem,
wie man diese Vorgaben mit Hilfe von CAcert oder einem Dienst von CAcert in
den Unterricht einbauen könnte.
Ich werde diese bei den jeweiligen "Kompetenzen" einbauen, aber auch auf der
Seite https://wiki.cacert.org/CAcertAtSchool/DE, wo sie unabhÀngig vom Land
allen Schulen zur VerfÃŒgung stehen.
Ich denke, das ist eine grosse Chance fÃŒr uns, denn das Fach "Medien und
Informatik" ist neu und da kann noch niemand auf Bestehendes zurÃŒckgreifen.
Ich freue mich auf alle Antworten, von einigen Stichworten hin bis zu fertigen
Unterrichtsreihen ;-) -- sei es hier oder an mich direkt.
Freundliche GrÃŒsse
Etienne Ruedin
Nachricht/Antwort an  ***@cacert.org      am  02.01.2018  um 23:58 Uhr

Sehr geehrter Herr Ruedin,

das dachte ich mir fast. Viele Antworten wird es hier nicht geben.

ZunÀchst bin ich froh und begrÌße einen frÃŒhzeitigen Aufbau an Wissen
bei den Kindern.

Ich halte aber *ehrlich* gesagt das Thema Kryptographie fÃŒr Kinder doch
noch fÃŒr zu schwierig.
Erleben wir doch tagtÀglich, daß es ja schon die meisten Erwachsenen
ÃŒberfordert.

Eine Sensibilisierung und EinfÃŒhrung im Lehrplan ist aber natÃŒrlich
wÃŒnschenswert!


MfG ... V. KÃŒspert
-  - -
Bob Kromonos Achten
2018-01-02 23:54:56 UTC
Permalink
Wenn es hilft, die "Ich habe nichts zu verbergen" Haltung der meisten Nutzer auf ein Level zu bringen, dass die Firmen mit den wenigen Daten nichts anfangen können, bin ich ebenfalls sehr fÌr Elbe AufklÀrung in den StundenplÀnen.
Post by Viktor Kuespert
Post by e***@cacert.org
Diese Nachricht wendet sich an alle, die ausser zu CAcert auch irgend einen
Bezug zu Kindern im Alter von ca. 4-18 Jahren haben.
Die deutschsprachigen Kantone der Schweiz fÌhren zur Zeit neue LehrplÀne an
der Volksschule ein, welche untereinander stark koordiniert sind (sogenannter
Lehrplan 21). Ich habe die CAcert evtl. betreffenden Stellen herausgesucht auf
der Seite https://wiki.cacert.org/Lehrplan21 eingestellt.
Nun suche ich alle möglichen neuen Ideen und BezÌge zu bereits bestehendem,
wie man diese Vorgaben mit Hilfe von CAcert oder einem Dienst von CAcert in
den Unterricht einbauen könnte.
Ich werde diese bei den jeweiligen "Kompetenzen" einbauen, aber auch auf der
Seite https://wiki.cacert.org/CAcertAtSchool/DE, wo sie unabhÀngig vom Land
allen Schulen zur VerfÃŒgung stehen.
Ich denke, das ist eine grosse Chance fÃŒr uns, denn das Fach "Medien und
Informatik" ist neu und da kann noch niemand auf Bestehendes zurÃŒckgreifen.
Ich freue mich auf alle Antworten, von einigen Stichworten hin bis zu fertigen
Unterrichtsreihen ;-) -- sei es hier oder an mich direkt.
Freundliche GrÃŒsse
Etienne Ruedin
Sehr geehrter Herr Ruedin,
das dachte ich mir fast. Viele Antworten wird es hier nicht geben.
ZunÀchst bin ich froh und begrÌße einen frÃŒhzeitigen Aufbau an Wissen
bei den Kindern.
Ich halte aber *ehrlich* gesagt das Thema Kryptographie fÃŒr Kinder doch
noch fÃŒr zu schwierig.
Erleben wir doch tagtÀglich, daß es ja schon die meisten Erwachsenen
ÃŒberfordert.
Eine Sensibilisierung und EinfÃŒhrung im Lehrplan ist aber natÃŒrlich
wÃŒnschenswert!
MfG ... V. KÃŒspert
- - -
Etienne Ruedin (CAcert Inc.)
2018-01-05 08:41:48 UTC
Permalink
Liebe Antwortschreiber und Mitleser

Ich denke, es ist in erster Linie eine methodisch-didaktische Frage. Wenn
Kinder in der 2./3. Klasse der Primarschule Geheimschriften schreiben oder
entschlüsseln, vielleicht ein Agentenbüro eröffnen, dann ist das ein
altersgemässer und spielerischer Ansatz, auf dem man in späteren Jahren
aufbauen kann. Wie das aussehen kann, zeigt die Pädagogische Hochschule
Karlsruhe mit dem Knobelwettbewerb "Krypto im Advent". Zu jeweils einem ca.
3minütigen Agentenfilm (auf youtube.com abgelegt) gibt es unterschiedlich
schwierige Aufgaben zu lösen, wobei je nach dem entsprechendes
Verschlüsselungsmaterial gebastelt wird, etwa eine Caesar-Scheibe oder
Geheimnachrichten um eine Toilettenpapierrolle gewickelt, um sie
entschlüsseln zu können.
Aufgaben 9-12jährige = Einsteiger
https://www.krypto-im-advent.de/mod/page/view.php?id=34
Aufgaben 12-16jährige = Frotgeschrittene
https://www.krypto-im-advent.de/mod/page/view.php?id=34

Vielleicht wären wir Erwachsenen weniger überfordert, wenn wir als Kinder
mehr draussen gespielt hätten - z.B. Cowboy und Indianer, mit
entsprechenden Geheimbotschaften?

Und vielleicht wären wir auch weniger überfordert, wenn die
e-Mail-Verschlüsselung von der Post erfunden worden wäre und nicht von
einem Informatiker, dann hiesse sie nämlich schlicht elektronischer
Briefumschlag oder e-Mail-Kuvert. Das wäre etwas völlig natürliches, das
einfach und alltäglich klingt und nicht so nach 007 und mich nicht
betreffendem Agentenkram ;-)

Freundliche Grüsse
Etienne Ruedin
Post by Bob Kromonos Achten
Wenn es hilft, die "Ich habe nichts zu verbergen" Haltung der meisten
Nutzer auf ein Level zu bringen, dass die Firmen mit den wenigen Daten
nichts anfangen können, bin ich ebenfalls sehr für Elbe Aufklärung in
den Stundenplänen.
Post by Viktor Kuespert
das dachte ich mir fast. Viele Antworten wird es hier nicht geben.
Zunächst bin ich froh und begrüße einen frühzeitigen Aufbau an
Wissen
Post by Bob Kromonos Achten
Post by Viktor Kuespert
bei den Kindern.
Ich halte aber *ehrlich* gesagt das Thema Kryptographie für Kinder doch
noch für zu schwierig.
Erleben wir doch tagtäglich, daß es ja schon die meisten Erwachsenen
überfordert.
Eine Sensibilisierung und Einführung im Lehrplan ist aber natürlich
wünschenswert!
Viktor Kuespert
2018-01-05 23:38:35 UTC
Permalink
Am 05.01.2018 um 09:41 schrieb Etienne Ruedin CAcert Inc. -
Post by Etienne Ruedin (CAcert Inc.)
Liebe Antwortschreiber und Mitleser
Ich denke, es ist in erster Linie eine methodisch-didaktische Frage. Wenn
Kinder in der 2./3. Klasse der Primarschule Geheimschriften schreiben oder
entschlÌsseln, vielleicht ein AgentenbÌro eröffnen, dann ist das ein
altersgemÀsser und spielerischer Ansatz, auf dem man in spÀteren Jahren
aufbauen kann. Wie das aussehen kann, zeigt die PÀdagogische Hochschule
Karlsruhe mit dem Knobelwettbewerb "Krypto im Advent". Zu jeweils einem ca.
3minÃŒtigen Agentenfilm (auf youtube.com abgelegt) gibt es unterschiedlich
schwierige Aufgaben zu lösen, wobei je nach dem entsprechendes
VerschlÃŒsselungsmaterial gebastelt wird, etwa eine Caesar-Scheibe oder
Geheimnachrichten um eine Toilettenpapierrolle gewickelt, um sie
entschlÌsseln zu können.
Aufgaben 9-12jÀhrige = Einsteiger
https://www.krypto-im-advent.de/mod/page/view.php?id=34
Aufgaben 12-16jÀhrige = Frotgeschrittene
https://www.krypto-im-advent.de/mod/page/view.php?id=34
Vielleicht wÀren wir Erwachsenen weniger Ìberfordert, wenn wir als Kinder
mehr draussen gespielt hÀtten - z.B. Cowboy und Indianer, mit
entsprechenden Geheimbotschaften?
Und vielleicht wÀren wir auch weniger Ìberfordert, wenn die
e-Mail-VerschlÌsselung von der Post erfunden worden wÀre und nicht von
einem Informatiker, dann hiesse sie nÀmlich schlicht elektronischer
Briefumschlag oder e-Mail-Kuvert. Das wÀre etwas völlig natÌrliches, das
einfach und alltÀglich klingt und nicht so nach 007 und mich nicht
betreffendem Agentenkram ;-)
Freundliche GrÃŒsse
Etienne Ruedin
Post by Bob Kromonos Achten
Wenn es hilft, die "Ich habe nichts zu verbergen" Haltung der meisten
Nutzer auf ein Level zu bringen, dass die Firmen mit den wenigen Daten
nichts anfangen können, bin ich ebenfalls sehr fÌr Elbe AufklÀrung in
den StundenplÀnen.
Post by Viktor Kuespert
das dachte ich mir fast. Viele Antworten wird es hier nicht geben.
ZunÀchst bin ich froh und begrÌße einen frÃŒhzeitigen Aufbau an
Wissen
Post by Bob Kromonos Achten
Post by Viktor Kuespert
bei den Kindern.
Ich halte aber *ehrlich* gesagt das Thema Kryptographie fÃŒr Kinder doch
noch fÃŒr zu schwierig.
Erleben wir doch tagtÀglich, daß es ja schon die meisten Erwachsenen
ÃŒberfordert.
Eine Sensibilisierung und EinfÃŒhrung im Lehrplan ist aber natÃŒrlich
wÃŒnschenswert!
Nachricht/Antwort an  Etienne Ruedin      am  06.01.2018  um 00:12 Uhr

Sehr geehrter Herr Ruedin ,

Sie sagen es! Es ist "in erster Linie eine methodisch-didaktische Frage."

SelbstverstÀndlich begrÌße auch ich BemÃŒhungen und LehrplÀne, die einen
selbstverantwortlichen Umgang mit den eigenen Daten fördern. Über Schutz
diesbezÃŒglich sollte frÃŒhzeitig gesprochen werden. Das *muß* schon in
der Schule beginnen.
Eine kritiklose Facebook-Generation haben wir leider schon.

'Krypto im Advent' kenne ich und finde es gut!

Wir hatten als Kinder damals eine "Einweisung" {es war eher ein
Abenteuer} mit 'ich schreibe etwas mit Geheimtinte, etc.'
[es geht ja schon mit Zitronensaft und zur Sichtbarmachung mit einem
BÃŒgeleisen oder einer Kerzenflamme].

Meine Anmerkung war so zu verstehen, daß starke Kryptographie (wie bei
CAcert) Kinder wohl noch ÃŒberfordert und ggfs. eher abschreckend wirkt.

Leider ist es hier mal wieder - in meinen Augen - dann doch das
*Elternhaus*, welches hier eine entscheidende Rolle spielt.


Viele GrÌße ... V. KÃŒspert
- - -
Bernhard Fröhlich
2018-01-06 17:42:30 UTC
Permalink
Hi Etienne,

ich habe mir gerade auf einem Spaziergang ÃŒberlegt wie man eine
Unterichtseinheit fÃŒr mittlere Klassenstufen zum Thema
Computersicherheit aufbauen mÃŒsste. Dabei ist mir mal eine etwas andere
Idee gekommen, die ich hier mal einfach so in den Raum stellen wollte um
zu sehen ob das nur eine Schnapsidee ist oder ob mir da jemand folgen
kann...

Das eigentliche Thema der Computersicherheit ist m.E. Vertrauen. Darauf
basiert nÀmlich die komplette Computersicherheit. Wem kann ich vertrauen
wenn er behauptet dass seine Methode sicher ist? Warum kann man jemandem
vertrauen? Wie weit kann man jemandem vertrauen, und was sind Anzeichen
dafÃŒr mistrauisch zu werden?

Wenn man mit SHA1, RSA und Elliptical Curves auf 10-15 JÀhrige losgeht
dann wird das zu 99% schiefgehen, da bin ich ganz der Meinung von
Viktor. Aber wenn man sich im Unterricht gemeinsam ÃŒberlegt was denn
Vertrauen eigentlich ist dann kommt man ganz leicht dazu wie und warum
man einer E-Mail trauen kann oder nicht.

D.h. die EinfÃŒhrung in das Thema ist, dass man einige Beispiele bringt:

* Deine Mutter ruft dich an und sagt dass sie einen Bekannten schickt
um Dich von der Schule abzuholen
* Du bekommst einen einen Zettel auf dem ein Freund dich bittet ihm 5
Euro in euer Geheimversteck zu legen, weil er seinen Geldbeutel
verloren hat und jetzt nicht heimfahren kann. Einmal als
Computerausdruck, einmal als handgeschriebenen Zettel.
* Ein Polizist in Uniform schickt dich auf dem Schulweg auf einen
Umweg durch eine Nebenstraße, weil der normale Weg gesperrt ist. Und
dasselbe Szenario mit einem Zivilpolizisten, einmal mit und einmal
ohne Ausweis.
* Ein Fremder schenkt Dir auf der Straße einen USB-Stick und behauptet
dass da ein tolles Spiel drauf ist wenn man die Setup.exe startet

Anhand dieser Beispiele können die SchÌler diskutieren was sie denn tun
wÃŒrden und worauf sie achten wÃŒrden. Worauf man als Lehrer etwas
hinsteuern sollte wÀren die Punkte

* Hat sich der Kommunikationspartner authentisiert? Also
o Hast Du die Stimme der Mutter am Telefon erkannt?
o Kennst Du die Handschrift deines Freundes?
o Weißt Du wie eine Polizei-Uniform oder ein Polizeiausweis ausschaut?
* Ist das Umfeld plausibel? Also
o Hat die Mutter vorher schon angekÃŒndigt dass sowas eventuell
passieren könnte? Kennst Du den Bekannten?
o Habt ihr das Geheimversteck schon frÃŒher benutzt?
o Ist zu erkennen dass auf dem normalen Schulweg ein kaputtes
Auto, eine Menschenmenge oder eine Feuerwehrleiter steht?
* Was kann denn passieren? Also z.B.
o Die 5 Euro sind weg
o Ein paar Àltere SchlÀger zocken Dir das Handy ab, weil das
Geheimversteck oder die Nebenstraße in einer ÃŒblen Gegend liegt
o Auf dem USB-Stick ist kein Spiel sondern ein
Erpressungs-Trojaner, und alle Daten auf deinem Computer sind futsch

Jetzt kann man ÃŒberleiten auf E-Mails, und durchspielen was denn bei
einer E-Mail wegfÀllt.

* Der Absender der Mail kann jederzeit gefÀlscht werden. Am Besten
kommt das natÃŒrlich rÃŒber wenn man eine unsignierte Mail mit dem
Absender ***@deine-schule.de (oder einer anderen bekannten
Respektsperson) an einen SchÃŒler auf sein Handy schicken kann. Muss
man natÌrlich vorher ausprobieren, DKIM oder SPF können einem da
schon das Leben schwer machen, aber wenn es geht ist es vermutlich
doch recht eindrucksvoll. :-)
* Das bedeutet natÃŒrlich nicht unbedingt dass jede unsignierte Mail
gleich gefÀlscht ist. Wenn die Mutter das mit dem Abholen schon zu
Hause erwÀhnt hat, oder man den Bekannten selbst gut kennt spricht
nichts dagegen das zu glauben. Wie das bei den Beispielen mit den 5
Euros im Geheimversteck, der Umleitung der Polizei oder der Mail mit
dem angehÀngten Spiel ist sollen sich die SchÌler selbst Ìberlegen.

Das sollte relativ frei zu der Frage fÃŒhren was man denn tun kann damit
ein Mail-Absender sich authentifizieren kann. Hier muss man vermutlich
zum Frontalunterricht wechseln und ein bischen dozieren, ÃŒber
Zertifikate und CAs. Auch hier besteht natÃŒrlich genau dasselbe Problem,
warum kann ich denn einem Zertifikat trauen? Warum kann ich dem Lehrer
trauen wenn er mir erzÀhlt dass Mails mit Zertifikaten sicher sind?
Vermutlich ist es produktiver wenn man dieses Thema auf das Ende der
Unterrichtseinheit verlegen kann, weil man hier leicht sehr viel Zeit
verlieren kann.

Im Idealfall hat die Schule jetzt bei CAcert eine Organisation Assurance
mitgemacht und der Lehrer ist ein Org Admin. Dann kann er jedem
SchÃŒler/jeder SchÃŒlerin ein E-Mail-Zertifikat der Schule mit
"OU=SchÃŒler" ausstellen, sofern er/sie einen SchÃŒlerausweis dabei hat
oder persönlich bekannt ist. Dann ist die Hausaufgabe/der Arbeitsauftrag
das CAcert-Zertifikat auf dem Handy oder dem heimischen Rechner zu
installieren und eine signierte Mail an den Lehrer zu schicken. DafÃŒr
sollte man sich natÃŒrlich ggf. eine Ausnahmegenehmigung holen dass die
Handys wÀhrend des Unterrichts genutzt werden dÌrfen... :-)

Alternativ kann man sich selbst eine CA bauen, die eine Woche nach dem
Vortrag ablÀuft. Das ist natÌrlich ein bischen mehr Arbeit...


Übrigens: Das VerschlÃŒsseln an dieser Stelle eigentlich nur das Zuckerl,
das man mit Zertifikaten als "kostenlose Dreingabe" bekommt.
VerschlÌssen alleine ist (zumindest in diesem Kontext) völlig sinnlos
wenn man nicht weiß wer der VerschlÃŒsselnde war. Das muss natÃŒrlich
nicht unbedingt mittels Zertifikaten passieren, aber wenn man eine
verschlÌsselte aber unsignierte Mail erhÀlt dann ist die in diesem
Vertrauens-Kontext exakt genauso zu behandeln wie wenn es eine
unverschlÌsselte Mail wÀre. D.h. auf die "Ich habe ja nichts zu
verbergen"-Diskussion muss man sich hier nicht einlassen. Das ist ein
komplett eigenes Thema. Ein sehr sinnvolles Thema, aber eines das meiner
Erfahrung nach schwieriger zu behandeln ist...


So, hat es irgendjemand bis hierher geschafft?

Wenn ja, hilft das weiter? Kann das jemand in eine konkrete Form bringen
oder das einmal mit einer Schulklasse ausprobieren? Kriegt das jemand
hin dass er/sie mit einem CAcert Org-Account auf die Schnelle 20-30
SchÃŒlern ein Zertifikat ausstellen kann?

Ich wÀre echt neugierig ob das klappt. Ich habe schonmal einen Àhnlichen
Vortrag vor einer Schulklasse gehalten, aber ich fÃŒrchte ich war damals
zu technisch...

MfG
Ted
Post by e***@cacert.org
Diese Nachricht wendet sich an alle, die ausser zu CAcert auch irgend einen
Bezug zu Kindern im Alter von ca. 4-18 Jahren haben.
Die deutschsprachigen Kantone der Schweiz fÌhren zur Zeit neue LehrplÀne an
der Volksschule ein, welche untereinander stark koordiniert sind (sogenannter
Lehrplan 21). Ich habe die CAcert evtl. betreffenden Stellen herausgesucht auf
der Seite https://wiki.cacert.org/Lehrplan21 eingestellt.
Nun suche ich alle möglichen neuen Ideen und BezÌge zu bereits bestehendem,
wie man diese Vorgaben mit Hilfe von CAcert oder einem Dienst von CAcert in
den Unterricht einbauen könnte.
Ich werde diese bei den jeweiligen "Kompetenzen" einbauen, aber auch auf der
Seite https://wiki.cacert.org/CAcertAtSchool/DE, wo sie unabhÀngig vom Land
allen Schulen zur VerfÃŒgung stehen.
Ich denke, das ist eine grosse Chance fÃŒr uns, denn das Fach "Medien und
Informatik" ist neu und da kann noch niemand auf Bestehendes zurÃŒckgreifen.
Ich freue mich auf alle Antworten, von einigen Stichworten hin bis zu fertigen
Unterrichtsreihen ;-) -- sei es hier oder an mich direkt.
Freundliche GrÃŒsse
Etienne Ruedin
Viktor Kuespert
2018-01-06 19:35:28 UTC
Permalink
Am 06.01.2018 um 18:42 schrieb Bernhard Fröhlich - ***@cacert.org:

...
" So, hat es irgendjemand bis hierher geschafft? "
...
Nachricht/Antwort an       am  06.01.2018  um 20:18 Uhr

Hallo, :-)

ich kann nur sagen BRAVO!

Das ist ganz fantastisch gut geschrieben!
Eine brilliante Formulierung und Ausarbeitung des Themas.
Diese Beispiele kann man 1-zu-1 in einen Unterricht (Lehrplan) einbauen.
Sie sind absolut *lebensnah*!

Um das Beispiel weiterzufÃŒhren:
Die Frage ist: Kenne ich Bernhard persönlich? Ist er mir vertrauenswÌrdig?
WÃŒrde ich SEINER Versicherung soweit trauen, daß ich einer fremden
Person (die ich nie gesehen habe und werde) vertraue?
(Aufbau eines web-of-trust).
WAS genau zertifiziere ich da eigentlich?
Ich habe auch schon zwei 'Russen' zertifiziert, von denen ich jetzt
Nichts böses sagen will / kann.
Alle Dokumente die vorgelegt wurden waren echt (ein bißchen kenne ich
mich da schon aus).
Trotzdem schienen sie mir menschlich suspekt. Ein Grund das
Zertifizieren zu verweigern??

Nur weil jemand ein gÃŒltiges Zertifikat erlangt hat, heißt das ja noch
ÃŒberhaupt nicht, daß das ein '*guter Mensch*' ist.
Es wurde seine IdentitÀt - mit hinreichender Sicherheit - festgestellt.
Mehr nicht.

*Sicherheit beruht auf Mißtrauen.*
Höre ich auf kritisch zu sein, verliere ich meine IntegritÀt (mir ist
quasi 'Alles egal') - und gefÀhrde ggfs. die Anderer.

Leider beobachte ich so gut wie stÀndig, daß schon die Verifizierung des
Fingerprints hapert. (Zu lÀstig!)
Kinder langweilt solche "Probleme" wohl rasch.

Es gilt in der Kryptographie stets den "*Vertrauensanker*" zu setzen.
Und das mit Sorgfalt!

Dann klappt's auch mit dem Nachbar. ;-)


       Mit freundlichen GrÌßen
                                                                 V. KÌspert

- - -

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